"BLOSSOM" - Ausstellung in der Alten Mühle
Aquarelle von 1985 – 2021
11:00 – 17:00 Uhr

ZU TISCH
Tischbildnisse von Andreas Kuhnlein
Ausstellung vom 3. bis 24. Oktober 2021
Samstags, Sonntags und Feiertags von 14 - 17 Uhr geöffnet
Vernissage am 3. Oktober um 15 Uhr
Einführung: Dr. Maria Baumann, Leiterin der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg
Musik: Die Fagott-Klamutris

Künstlergespräch mit Andreas Kuhnlein
TISCH.BILDNISSE
Donnerstag, den 7.10.2021
19 Uhr, Alte Mühle
Dr. Maria Baumann, Leiterin der Abteilung Kunst und Denkmalpflege, Museumsleiterin und Diözesankonservatorin Regensburgs begleitet Sie zusammen mit Andreas Kuhnlein durch die Ausstellung "Zu Tisch". Nutzen Sie diese Gelegenheit zu intensivem Gespräch mit einem besonderen Mensch und Künstler.
Der erzählende Tisch
Am Anfang stand ein Tisch, genauer gesagt, ein 200 Jahre alter Tisch in der Stube seines von der Tante Therese, die alle im Dorf nur Deta nannten, übernommenen Bauernhofs. Und weil Andreas Kuhnlein über Vieles sehr tief nachdenkt, sinnierte er, was dieses Holz wohl alles erlebt hat. Was der Tisch wohl erzählen könnte über die Spuren der Zeit, die all die an ihm lachenden, trauernden, diskutierenden, betenden, streitenden, liebenden, frommen, fluchenden, kartelnden, essenden, feiernden Tischgesellschaften hinterlassen haben. Mit diesem Blick wird der Tisch zum Bild gespeicherten Lebens, von erinnerten Generationen.
Mit der Idee vom erzählenden Tisch ging der Bildhauer vor 28 Jahren ans Werk. „Wie im Rausch“, sagt Andreas Kuhnlein, hat er 76 Tische in zehn Wochen geschaffen. „Wenn ich abends ins Bett bin, konnte ich es schon gar nicht mehr erwarten, dass ich wieder loslegen kann.“ Er setzte jeden Morgen - und der beginnt bei Andreas Kuhnlein tatsächlich mit dem Sonnenaufgang über den Chiemgauer Bergen - sein Werkzeug an das Holz von gestürzten, entwurzelten, vom Windbruch gefällten Bäumen und arbeitete aus ihnen seine kraftvollen Tischbildnisse. „Das Thema lasst mich nicht mehr aus.“ Die Tische stehen vor seinem vielfältigen Werk ausdrucksstarker zerklüfteter Figuren, mit denen er dann drei Jahre später als Künstler bekannt wurde. Bis heute gehören sie in seinem Schaffen immer wieder dazu.
Andreas Kuhnlein, geboren 1953 in Unterwössen, ist gelernter Schreiner. Als 19-jähriger ging er für neun Jahre zum Bundesgrenzschutz – Jahre und Erfahrungen, die ihn stark geprägt haben. Einsätze in Stuttgart-Stammheim zu Zeiten der RAF, bei Demonstrationen, im von der Mauer geteilten Dorf Mödlareuth, die Eindrücke von Gewalt und Macht, die Menschen sich gegenseitig zufügen, gruben sich ein in seine Gedanken und sein Fühlen und trieben ihn um. 1981 begann er, seine inneren Bilder in Holz umzusetzen. Vom Holzschnitzer wurde er zum freischaffenden, vielfach ausgezeichneten Bildhauer. Heute stehen seine Werke rund um den Globus auf öffentlichen Plätzen, von München über Quebec in Kanada bis Luoyang in China, wo er 2005 einen Lehrauftrag an der Kunstakademie übernahm. Die Werke von Andreas Kuhnlein waren bisher in über 180 Einzelausstellungen sowie in mehr als 120 Ausstellungsbeteiligungen in 16 Ländern zu sehen.
Ein symbolgewaltiges Möbel
„Als Zentrum menschlicher Kommunikation gibt der Tisch unheimlich viel her“, erklärt Andreas Kuhnlein. Die zahlreichen Redensarten rund um das symbolgewaltige Möbel lassen immer an menschliches Miteinander denken, an gelingende, konstruktive Begegnungen oder auch an gescheitertes Verstehen und Einsamkeit, vom grünen und runden Tisch bis zum zerschnittenen Tischtuch und zum Katzentisch. Der Tisch ist ein altes Sinnbild für die Fülle des Lebens in der Gemeinschaft bei Essen und Trinken. Er ist ein Zentrum, um das herum man sich versammeln kann.
Im Christentum steht dafür in besonderer Weise der „Tisch des Herrn“. Der Altar wandelte sich von der antiken Stätte des Brandopfers zum Feierort der Eucharistie, an dem die Gaben von Brot und Wein dargebracht werden. Mit der Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern ist der Mittelpunkt des Gotteshauses verbunden mit dem österlichen Geschehen, mit Passion und Auferstehung, mit der Überwindung des Todes und der Feier des Lebens in der Gemeinschaft mit Christus. Bei den ersten Christen, die sich noch in Privathäusern trafen, war der Altar ein beweglicher, schlichter Holztisch, der mit einem weißen Leinentuch gedeckt wurde. Nach der konstantinischen Wende im vierten Jahrhundert, als das Christentum als offizielle Religion anerkannt wurde, bauten die Gläubigen Kirchen mit festen Altären mit einer steinernen Tischplatte.
Das Bild der Tischgemeinschaft gibt in der Bibel immer wieder neue Impulse. Schon die alttestamentlichen Propheten hatten die Hoffnung auf das himmlische Ankommen der Menschen als Festmahl dargestellt, bei dem der Wein nicht fehlen darf: „An jenem Tag wird der Herr der Heerscharen auf diesem Berg – dem Zion – für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen. ... Er hat den Tod für immer verschlungen und Gott, der Herr, wird die Tränen von jedem Gesicht abwischen.“ (Jesaja 25, 6 und 8). Das öffentliche Wirken Jesu beginnt nach dem Johannesevangelium (2,1-12) mit der Hochzeit von Kana, an deren Festtafel er Wasser zu Wein verwandelt. Er scheut nicht die Tischgemeinschaft mit Frauen, kehrt auch bei Sündern ein. Und das Lukasevangelium schildert mit seinem „Gleichnis vom Festmahl“ sehr eindrücklich, wie unkonventionell die Frage nach dem Reich Gottes beantwortet werden kann. Gott ehrt den, der ganz unten am Tisch sitzt, nicht den, der in der Rangordnung den besten Platz an der Tafel des Gastgebers für sich beansprucht. Die Ewigkeit, das ist nach der Heiligen Schrift die immer neue Einladung Gottes, an seinem Tisch Platz zu nehmen.
Tafel der Lebensthemen
Die Lebensthemen der Menschen, Glaube und Zweifel, Sehnsucht und Liebe, Gefährdung und Geborgenheit, Verletzung und Rettung, das Zusammensein in Gemeinschaft und Freundschaft, das Getrenntsein im Nichtverstehen finden Platz an einem Tisch. Andreas Kuhnlein nimmt all das mit hinein in seine Bildnisse, gibt ihnen eine bedeutende Form und sprechende Titel: „Distanz“, „Konsequenz“, „Übermut“, „Höhen und Tiefen“, „Chancengleichheit“. Die Tischskulpturen werden zu Spiegeln unseres eigenen Erlebens und Seins. Sie zeigen eindrücklich, wie verletzlich jeder im sozialen Miteinander ist, führen vor Augen, was Leben ausmacht, auch in seiner Vergänglichkeit, „der zentralen Wahrheit unseres Daseins“. Seinen Werken wohnt etwas ganz Existentielles inne, im Material ebenso wie in ihrer Aussage. Sie berühren uns, weil wir uns mit unseren Erfahrungen gut dazu setzen könnten oder weil sie uns die Freude ebenso wie den Schmerz fühlen lassen, den die starke Symbolik in uns wachruft. Gar nicht leichte Themen kommen oft ganz reduziert daher und bewegen umso mehr.
Im harmonischen Ebenmaß der Zacken, die wie ein Tobleronengebirge die gesamte Platte füllen, ist der Tisch „Konflikte“ gestaltet. „Der Konflikt ist so normal geworden, dass Du was draufstellen kannst“, resümiert Andreas Kuhnlein mit nachdenklichem Blick. Der Tisch als fast schon stimmiges Bild der Auseinandersetzung trifft mit seinen Spitzen, der Tisch funktioniert. Anders bei „Abneigung“: Das herausgeschälte Rund des Baumstammes lässt die selbstverständliche Nutzung nicht zu. Dieser Tisch kann nicht gedeckt werden, weil jedes Glas der Gastfreundschaft abrutschen würde.
Worte der Sprachlosigkeit
Auf den ersten Blick erinnert „Macht und Vergänglichkeit“ einfach an eine herrschaftliche Tafel – mit einem massiven Tisch und einem überhöhten Fürstenstuhl. Der Titel ist ein zentrales Thema im unbändigen Schaffensdrang des Bildhauers. Und immer schwingt das Vergehen mit, die Ohnmacht auch der Mächtigen gegen den Fluss der Lebenszeit. Im Tisch integrierte, mit Kunstharz aufgegossene Zweige und Steine leuchten wie Bernstein, sind aber mit Rissen durchsetzt und künden von der Endlichkeit. Der Thron, auf dem viel gesessen wurde, ist verlassen.
„Verrückt“ nennt Andreas Kuhnlein seine Skulptur, die zunächst auch ganz gut als Bartisch funktionieren könnte. Die zwei Hälften eines Runds sind zueinander verschoben. Sie sind getrennt und gehören wahrnehmbar zusammen, lassen sich festgehalten vom konstruierten Fußgestell nicht einfach wieder zurechtrücken. Mit ihren unterschiedlichen Perspektiven können sich zwei Menschen im Gegenüber begegnen – mit verrückten Standpunkten.
Scharfe Spitzen an den schmalen Enden der rautenförmigen Tischplatte „Distanz“ halten auf Abstand, erschweren das Zueinanderfinden. Die Symmetrie der beiden Tischhälften konzentriert sich auf die verbindende Mitte. Sie lässt an den bedeutsamen Platz in der Mitte der Tischlängsseite für den Vorsitzenden Richter bei einer Verhandlung denken. Distanz könnte überwunden werden, hier am einfachsten, wenn die Gesprächspartner die kantigen Spitzen meiden und sich in der Mitte gegenüberstellen mögen.
32 gleichförmige Köpfe finden sich an der Tafel „Tischgesellschaft“ zusammen, körperlos getragen von dünnen Metallstäben auf einem Holzrahmen, der die schlichte Tischfläche mit nebeneinanderliegenden, verwitterten Brettern einfasst. „Früher wurde bei den Bauern alles, was produziert wurde, mit alten Brettern abgedeckt“, erinnert sich Andreas Kuhnlein, der mit der Landwirtschaft aufgewachsen ist. Die Patina des Holzes trägt die Spuren der Abnutzung, von Alter und Ausgesetztsein. Karg und einfach gaben sie natürlichen Schutz. Der Stammtisch von Generationen lädt ein, sich dazu zu stellen, hinein in eine gleichberechtigte Gemeinschaft, aus der kein Einzelner herausragt, mit dem Blick auf Vergangenes, das in der Zukunft trägt.
Aus dem Holz geschlagene Lettern liegen über- und nebeneinander, füllen die große Tischplatte, laden bei „Tisch + Wort“ zum Mahl wie eine überdimensionale Buchstabensuppe. „Was sich uns mit so wenigen Zeichen für Möglichkeiten ergeben, und doch gibt es Situationen, die uns sprachlos machen.“ Der Künstler zeigt mit den Tischkanten Grenzen auf, wie sie dem Werkzeug des Wissens ebenso wie dem Wissen gesetzt sind.
Die vielen Tische des Andreas Kuhnlein, jeder ist so klar und markig in seiner Aussage, dass der Blick sich an Details verfängt. Er verkehrt das Innere nach außen, gestaltet weiche Konturen neben schroffen Abbrüchen. Er führt uns mitten hinein in verschiedenste Situationen, die wir alle erlebt haben und in denen wir noch bestehen müssen. Die Krisenzeiten von Corona haben uns gezeigt, wie schmerzlich wir eine Tischgemeinschaft mit Freunden vermissen, welche tiefgreifenden Entscheidungen am grünen Tisch gefällt werden müssen, wie Begegnung mit Abstand und Begrenzung an Tischen das Miteinander plötzlich neuen Gesetzen unterwirft und Vertrautes in Frage stellt.
Das Schaffen seiner Tischbildnisse hat eine Vergangenheit und ist dabei aktueller denn je. Mit seiner Kunst steht der bodenständige Bildhauer in zeitgenössischen Strömungen. In seinen starken Werken schwingt jedoch immer auch die Botschaft Kohelets vom „Windhauch, alles ist Windhauch“ (Koh 1,2; 2,21-23) mit. Andreas Kuhnlein ist keiner, der dem Zeitgeist folgt. Er hinterfragt ihn in seiner wohltuend nüchternen Weltsicht, stellt sich mit Lebensklugheit kritisch dagegen, fordert heraus, für sich den Standpunkt am Tisch der eigenen Biographie zu finden. Jede seine Skulpturen erzählt, wie der Tisch von Tante Deta, eine Geschichte voll Schrunden und Scharten, voll Energie, Mut und gelebtem Leben.
Dr. Maria Baumann
BAUM.KUNST
Gisela Griem · Stefan Link · Jörg Schemmann
Grafik, Skulptur und Malerei
Ausstellung vom 3. bis 25. Oktober 2020
Samstags, Sonntags und Feiertags von 14 - 17 Uhr geöffnet
Besuchen Sie am letzten Tag der Ausstellung am 25. Oktober auch das Konzert "Im Vielklang mit der Natur"
Unsere Veranstaltungen werden im Rahmen der aktuell gültigen
Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung durchgeführt.
TRAUM.LANDSCHAFTEN
Michaela Geissler · Florian Geissler · Herbert Muckenschnabl
Skulptur, Plastik und Malerei
Musik: Das Fagott-Trio Laurens Zimpel, Katrin Müller und Ralf Müller
Samstags, Sonntags und Feiertags von 14 - 17 Uhr geöffnet


Wanderung durch das Haus Europa
Mit Arbeiten von
Renate Christin
WANDERUNG DURCH DAS HAUS EUROPA
mit Arbeiten von Renate Christin und Künstler/innen der Gruppe „SaFiR“
Vernissage am Mittwoch, 3. Oktober 2018 um 15 Uhr
Einführung: Dr. Doris Gerstl und Prof. Dr. Markus Bresinsky
Musik: Edgar Feichtner, DrahDeWadl und Trio Trikolore
Ausstellung vom 03.10. - 21.10. 2018
Samstags und sonntags von 14 - 17 Uhr geöffnet
Ort: Alte Mühle Eichhofen
Die diesjährige Ausstellung der mühlen.kunst zeigt Werke aus dem Projekt „Gemeinsames Haus Europa“.
Renate Christin und die teilnehmenden Künstler/innen der Gruppe „SaFiR“ nähern sich dem Thema Europa mit unterschiedlichen Sichtweisen und Techniken. In der Alte Mühle, Schloss, Gasthof und Brauerei Eichhofen wird der europäische Gedanke in vielen Exponaten wieder- und neu entdeckt.
Ein Symposium mit den beiden rumänischen Künstlern Gina Hora und Sorin Vreme im Mühlengebäude des Schlosses Eichhofen wurde für Renate Christin zum Ausgangspunkt für das Projekt GEMEINSAMES HAUS EUROPA. Um ihre Freundschaft zu demonstrieren, haben die Künstler/innen seinerzeit ein dreiteiliges Gemeinschaftsbild gemalt. Dabei ist – so ganz zufällig, ein Strichhäuschen entstanden, eines mit Kreuz in der Mitte, um das herum die Außenmauern des Häuschens laufen. Gerade so, wie man das als Kind, oder aber auch als erwachsener Mensch so in Gedanken, mit dem Stift auf irgendeinem Stück Papier oder an den Zeitungsrand kritzelt. Man stoppt dabei den einmal angefangenen Strich erst nach „Fertigstellung“ des gesamten Häuschens. Das war 1991. Seitdem hat Renate Christin dieses Häuschen nicht mehr losgelassen und ist für sie ein Symbol für Hoffnung auf ein grenzenloses Europa geworden.
Gerade in letzter Zeit muss man einigen Optimismus mitbringen, um den Glauben an ein GEMEINSAMES HAUS EUROPA nicht zu verlieren. Der Untertitel mit der Frage „Wunschtraum oder Realität?“, der bereits zu Beginn des Projekts die Sorge um Europa umschrieb, wird wohl durch die Zeit beantwortet werden.
Renate Christin ist mit ihren Ausstellungen, Symposien und Kursen in ganz Europa herumgekommen.
Ihr zu Hause hat sie im Labertal, in der Nähe von Eichhofen. Der Landkreis Regensburg würdigte mit dem Kulturpreis 2018 das umfassende Lebenswerk dieser besonderen Künstlerin, die 26 Jahre lang Leiterin des Internationalen Kunstforums Eichhofen gewesen ist.
Einführung von Prof. Dr. Markus Bresinsky
Am Tag der Deutschen Einheit über das gemeinsame Haus Europa und dessen Entwicklung sprechen zu dürfen, ist großartig! Und weil das Thema so großartig ist, möchte ich mit etwas Kleinen beginnen, mit einem Blick aus dem Fenster.
Aus diesen Fenstern sieht man die Burgruine Loch auf einem heute herrenlosen Grundstück. Um 1300 gab es hier eine stolze Burgherrschaft und die Burg hatte ein wichtige Schutz- und Repräsentationsfunktion. Menschen arbeiteten hier, gründeten Familien, schufen Werte und Werke. Und sie gehörten und gehorchten einem Herren.
Wenn das Rauschen der Laaber allen modernen Lärm übertönt, kann man sich das Hufgetrappel vorstellen, den Lärm von Schmiedehämmern und das rumpeln von Wagenrädern. Und wenn man genau hinhört, das fröhliche Anstoßen von Bierkrügen im Dorfwirtshaus.
Wirtschaftliche und politische Veränderungen haben diesen Ort in den letzten 700 Jahren grundlegenden verändert. Burgen brauchen wir nicht mehr und wir müssen uns nicht mehr mit dem Wappen des Burgherrn ausweisen.
Auf unseren Nummernschildern und Personalausweisen prangt heute das Zeichen der Europäischen Union. Wir reisen in die Welt ohne Mühe und haben einen höheren Lebensstandard, mehr Besitz sowie eine höhere Lebenserwartung als vor 700 Jahren.
Europa hat in den letzten 700 Jahren eine wechselvolle geschichtliche Entwicklung genommen und dabei eindrucksvolle wie schreckliche Landmarken hinterlassen.
Neben vielen anderen wichtigen Wegmarken war für die Entwicklung Europas die Durchsetzung der normativen Idee von 1776 und 1779 von besonderer Bedeutung: Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und die Französische Revolution. Freiheit, Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Demokratie und soziale Verantwortung. Damit wurde ein Fundament Europas gelegt, aus dem über einige Umwege und Rückschläge ein gemeinsames Haus entstehen sollte.
Es gab gewaltige und gewalttätige Attacken gegen dieses Projekt. Europäische Reaktion, Faschismus, Kommunismus, Weltkriege, Genozid und Schoah. Doch immer wieder setzte sich die normative Idee eines demokratischen, freiheitlichen und gemeinsamen Europas durch. Diese Idee besaß letztendlich stets die größte Kraft für Frieden und Wohlstand.
1990 glaubten wir, den letzten Angriff auf das Projekt Europas abgewehrt zu haben. Mit dem Fall der Mauer schien die letzte Festung verschwunden zu sein.
28 Jahre später müssen wir erkennen, dass sich mit der Globalisierung und der gesellschaftlichen Transformation vor allem die freiheitlichen Wirtschaftskräfte durchgesetzt haben und weniger die normativen demokratischen Ideen. Die Folge: Illiberale Demokratien entstehen, Populismus und Nationalismus schürt Ängste und macht Stimmung gegen das normative Projekt und das Haus Europa.
Freiheit, Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Demokratie und soziale Verantwortung. Diese Hausordnung erhalten wir nur, wenn wir uns mehr miteinander als gegeneinander auseinandersetzten.
Wir brauchen keine Burgen mehr! Wir brauchen kein Zurück in die Zeiten von Wappen und Mauern. Was wir brauchen ist eine Gemeinschaft, wie ein Dorf mit Häusern, in dem Nachbarschaft und Gastfreundschaft wichtiger ist als Streit und Ablehnung.
Mit einem Bild möchte ich schließen. Für diese Gemeinschaft ist nicht die Burg, sondern der Stammtisch im Dorfwirtshaus das wohl passendere Bild. Dort wird diskutiert und gestritten, aber nicht gerauft. Dort gibt es Respekt und Toleranz, trotz aller Unterschiede.
//Und wenn Sie genau lauschen, dann ist er zu hören. Der Klang anstoßender Bierkrüge auf die Gemeinschaft.
Ich wünsche Ihnen viel spannende Eindrücke von Europa!
SPREU UND KORN - Ausstellung in der Alten Mühle
Mit Arbeiten von
Hermann Bigelmayr
Spreu und Korn - Ausstellung in der Alten Mühle
Ausstellungsdauer: 17. September bis 15. Oktober 2017
Öffnungszeiten: Sonntags 14 - 17 Uhr
jeweils um 15 Uhr führt Hermann Bigelmayr persönlich durch die Ausstellung
Finissage: So. 15.10. um 16 Uhr
Mit der Mezzosopranistin Rebekka Bigelmayr aus München und dem Gitarrist Milorad Romic.
Ein außergewöhnliches Konzerterlebnis mit altitalienischen Arien und deutschen Volksliedern.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Daniela Schönharting und Dr. Birgit Kiefer
Alle Bilder von Hermann Bigelmayr und seinen Arbeiten sind von www.antonbrandl.de
Hermann Bigelmayr
Gewohnte Seh- und Erfahrungswerte werden gebrochen, überdimensionale Weizenkörner und ihre Spreu lassen den
Betrachter staunen und innehalten in seinem Natur-Erleben. Die Frage, ob alles so weiterwächst, wird zur Frage nach
den „Grenzen des Wachstums“.
Die Holzskulpturen des Münchener Bildhauers Hermann Bigelmayr stellen die (Welt-) Ordnung auf den Kopf.
... Jeder Tag weiterbestehenden exponentiellen Wachstums treibt das Weltsystem näher an die Grenzen des Wachstums. Wenn man sich entscheidet, nichts zu tun, entscheidet man sich in Wirklichkeit, die Gefahren des Zusammenbruchs zu vergrößern ...
IM BLÜTENRAUSCH - Ausstellung in der Alten Mühle
Mit Arbeiten von
Maria Maier | Hubertus Hess | Tom Kristen | Thomas May
Kleines Konzert und Finissage der Ausstellung "Im Blütenrausch" in der Alten Mühle
Sonntag, 14. Mai 2017 um 16 Uhr
Blütenrausch am Muttertag
Concertino mit Liedern für Sopran und Harfe von F. Mendelssohn, J. Brahms, C. Loewe u. a.
In den Gedichtvertonungen von J. W. v. Goethe und Zeitgenossen geht es um den Wonnemonat Mai, um (An)mut und Unverdrossenheit der frühen Blüher und die filigranen Gesänge von Nachtigall und Lerche.“
Dagmar Spannbauer, Sopran
Veronika Miller-Wabra, Harfenistin
Caroline Gmachl begrüßt Sie während der Öffnungszeiten herzlich im Mühlen-Café.
Ausstellungsdauer: 29. April bis 14. Mai 2017
Öffnungszeiten: Samstags, Sonn- und Feiertags von 14 - 17 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Daniela Schönharting und Dr. Birgit Kiefer
HOPFENGARTEN- Ausstellung in der Alten Mühle
Vernissage am Tag des Bieres - Samstag, 23. April um 11 Uhr
Einführung: Peter Lang, Herausgeber Kulturjournal Regensburg
Musikalische Umrahmung: Dr. Frieder Roßkopf und die Tanngrindler Musikanten
Die Künstler Giesela Griem und Hans Dollinger interpretieren das Thema „humulus lupulus“ auf
ganz besondere Art und Weise.
Ausstellungsdauer: Sonntag, 24. April bis Montag 16. Mai 2016
Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertags von 14 bis 17 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Daniela und Michel - A. Schönharting
WASSER- Ausstellung in der Alten Mühle
Ausstellungsdauer: 27. September bis 18. Oktober 2015
Mit Arbeiten von
Pauline Adler | Stefan Bircheneder | Stefan Göler | Gisela Griem | Susanne Ibler
Bettina Kamann | Johannes Paffrath | Maria Seidenschwann
Die Ausstellung ist samstags, sonntags und feiertags von 13.30 - 17 Uhr geöffnet.
Lisa Schmucker begrüßt Sie während der Öffnungszeiten herzlich im Mühlen-Café.
kulturjournal regensburg
WASSER - Kunstausstellung in der Alten Mühle. Acht Kunstpositionen zum Thema Wasser. Unterschiedlicher könnte die Auffassung des Elements kaum ausfallen, die Arbeiten von Pauline Adler, Stefan Bircheneder, Stefan Göler, Gisela Griem, Susanne Ibler, Bettina Kamann, Johannes Paffrath und Maria Seidenschwann reichen von gestischer und informeller bis zu fotorealistischer Malerei, von Installation über Objekt bis hin zu Fotografie und Druckgrafik. Die von Daniela Schönharting und Dr. Birgit Kiefer kuratierte Schau versammelt an einem Ort, der selbst einst vom Wasser lebte und durch ihn definiert war, Kunst, die uns neu über unser Verhältnis zum Rohstoff und zur Ressource Wasser nachdenken lässt. Ausgewählt wurden die hervorragenden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Raum Regensburg, die zu den Leistungsträgern der regionalen Kunstszene zählen. Die Kunstreise ins Tal der schwarzen Laber lohnt, die Ausstellungen in Eichhofen sind unbestritten zu einem Kristallisationspunkt für Kunst und zu einem beliebten Treffpunkt für Kunstfreunde geworden. Zur Vernissage am Sonntag, 27. September um 16.00 Uhr ergeht herzliche Einladung, sie wird umrahmt von einer Tanz- und Musikperformance mit Kilta Rainprechter und Anka Draugelates. Die Ausstellung ist - wie auch das MühlenCafé - samstags, sonntags und feiertags von 13.30 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Aus dem Schaufenster des kulturjournal regensburg / www.kulturjournal.de